Ausleitung

Ausleitungsverfahren nach Aschner

Der Gynäkologe Bernard Aschner (1889-1960) entwickelte diese Konstitutionstherapie. Durch diese Ab- und Ausleitenden Verfahren wird die gestörte Funktion des Körpers reguliert, indem die lokale Stauung beseitigt, dort abgelagerte Stoffwechselprodukte der Ausscheidung zugeführt und somit der Organismus entlastet wird.

Folgende Verfahren zählt man zu den Aschner-Ausleitungsverfahren:

Blutegeltherapie, Schröpftherapie, Aderlaß, Baunscheidtbehandlung, Cantharidenpflaster

 

Durch diese äußerlichen Verfahren werden lokale Stauungen im Blut und Lymphsystem beseitigt und schädliche Stoffwechselprodukte und Toxine ausgeleitet.

Folgende Erkrankungen lassen sich sehr gut mit diesen Methoden therapieren:

Rückenschmerzen
Muskelschmerzen
Rheuma
Gelenksarthrosen
Gelenksentzündungen

Schröpfen

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Das Schröpfen ist eine jahrtausendealte Therapieform. Darstellungen von Schröpfgläsern sind bereits aus dem alten Ägypten überliefert.

Die meisten und wichtigsten Schröpfpunkte befinden sich am Rücken.

Es können aber auch alle großen Gelenke geschröpft werden, beispielsweise Schulter-, Ellbogen-, oder Kniegelenke.

Spanische Fliege

Ein spezielles Pflaster welches das Gift der Spanischen Fliege enthält, wird auf die krankhafte Stelle gebracht. Dort bewirkt das Gift der Spanischen Fliege eine Blasenbildung auf der Haut. Durch diese künstlich erzeugte Entzündung wird der Abwehrmechanismus verstärkt in Gang gebracht. Der Blaseninhalt wird abgesaugt und intramuskulär wieder eingespritzt. Dieser zweite Reiz fordert den Körper zu weiteren Abwehrmechanismen an.

Für diese Therapie müssen 2 Behandlungstage angesetzt werden.

Indikation

  • Gelenksarthrosen
  • Neuralgien
  • Rheuma
  • Rückenschmerzen

Aderlass

Bei allen ausleitenden Verfahren gilt es alle Ausscheidungsvorgänge zu fördern. Der Körper soll gereinigt werden und seine innere Ordnung wieder finden. Der Aderlaß soll das Auflösen von Blutstaus, das Verdünnen des Blutes und das Verbessern der Fließeigenschaft bewirken. Die ausgeleitete Blutmenge besteht zur Hälfte aus festen Bestandteilen. Nach dem Aderlaß wird das Blutvolumen vom Körper ausschließlich durch Flüssigkeit ersetzt. Somit kann es nun wieder die Engpässe in den Gefäßen leichter passieren. Je nach Krankheitsbild werden ca. 100 ml – 200 ml Blut ausgeleitet.

Indikation

  • Schlaganfallprophylaxe
  • Bluthochdruck
  • Durchblutungsstörungen

Baunscheidtismus

Carl Baunscheidt begründete diese Heilmethode 1848. Bei diesem wirkungsvollen Verfahren wird ein künstlicher Hautausschlag mittels eines Schneppers, ein Zylinder in dem sich eine mit Nadeln besetzte Scheibe befindet, gesetzt. Die Nadeln dringen ca. 1-2 mm tief in die Haut ein. Der Patient spürt davon nur ein leichtes Pieksen. Durch diesen Reiz und durch die zusätzliche Einreibung eines Reizöls, wird die Durchblutung in dem betreffenden Gebiet gesteigert. Der erhöhte Stoffwechsel führt zu einer vermehrten Ausscheidung von Giftstoffen und es entsteht ein angenehmes Wärmegefühl verbunden mit Lockerung und Entspannung der betreffenden Region.

Indikation

  • Gelenkschmerzen
  • Bronchialasthma
  • Verspannungen